Diskussionen über die Zukunft von Bergmähwiesen in den Nockbergen
Bergmähwiesen sind als bedeutender Teil der Kulturlandschaft, wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere und gehören zu unserem kulturellen Erbe und dem alpinen Landschaftsbild. Trotz ihrer Bedeutung stehen sie Europaweit vor einer ungewissen Zukunft, da sie durch die Aufgabe oder auch die Intensivierung der Bewirtschaftung gefährdet sind. In den Nockbergen werden zum Glück noch viele dieser Wiesen angemessen bewirtschaftet und befinden sich daher in einem guten ökologischen Zustand. Aber auch hier gibt es Trends, wie etwa Abwanderungen aus der Region oder auch die Aufgabe von Höfen, die ihren Erhalt in Zukunft erschweren können.
Deshalb fand im Rahmen des internationalen Forschungsprojektes ALPMEMA am 9. April eine Veranstaltung in Radenthein statt, die zum Ziel hatte Zukunftsszenarien zu entwerfen, wie auch im Jahr 2050 die Bergmähwiesen in den Nockbergen erhalten und bewirtschaftet werden können. Die Veranstaltung wurde von den Instituten für Landschaftsplanung und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung der BOKU University mit freundlicher Unterstützung des Biosphärenparks Nockberge organisiert. Akteure aus Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus wurden eingeladen um möglichst viele Meinungen einzufangen.
In mehreren Schritten wurden zwei positive Szenarien entwickelt. Als Starpunkt dienten neue Lösungsansätze die im Moment noch ein Nischendasein fristen, aber in Zukunft einen Beitrag zum Erhalt der Wiesen leisten könnten. Beispiele sind hier etwa Feriencamps zur Heuernte, die Einrichtung von Landschaftspflegefonds oder auch die Vermarktung neuer Produkte. Eines der Szenarien mit dem Titel „BeZuG“ zeigt beispielsweise Möglichkeiten die Wiesen in der Region durch ein Netzwerk aus Landwirten und Landwirtinnen zu bewirtschaften, die sich überbetrieblich organisieren und die anfallende Arbeit aufteilen. Dieses Netzwerk wird von den Gemeinden in der Region über einen Landschaftspflegefonds unterstützt, in dem verschiedene Akteure – auch von außerhalb – einzahlen, die vom Landschaftsbild profitieren. Dadurch wird das Bewusstsein in der Region zu dem Thema sowie der Zusammenhalt in der Region gesteigert. Landwirtschaftliche Betriebe haben aufgrund eines geregelteren Einkommens und einer besseren Bewältigung des Arbeitsalltages mehr Motivation die Bewirtschaftung aufrechtzuerhalten.
In den nächsten Schritten werden die Szenarien vom Team der BOKU University weiter aufbereitet. Die Szenarien können in Zukunft dabei helfen Strategien für den Erhalt von Bergmähwiesen zu entwickeln und in die Planungsprozesse des Biosphärenparks einfließen. Zusätzlich können auch andere Regionen von den positiven Zukunftsvisionen in den Nockbergen lernen. Wenn sie Fragen zu dem Projekt haben, dann melden sie sich gerne an:
Photos:
Alle Photocredits: Julian Janisch

