Die Philosophie eines Biosphärenparks besteht aus zahlreichen Werten, um die Region zu schützen und forcieren – angefangen beim Erhalt der Landschaft (schützenswerte Lebensräume und Kulturlandschaft) über das Bewahren kultureller Vielfalt und des Brauchtums bis hin zum Einbezug der Bevölkerung in die Entwicklung der Region sowie die Koordination und Kooperation der touristischen, wirtschaftlichen, bildungs- und forschungsrelevanten Aktivitäten und Projekte.
ENTWICKLERROLLE- VERMITTLERROLLE- ORGANISATIONSROLLE
Drei Rollen und neun Handlungsfelder
ENTWICKLEROLLE
Er entwickelt und gestaltet aktiv eine nachhaltige Entwicklung der Region.
VERMITTLERROLLE
Er vermittelt Wissen und erfüllt einen Bildungs- und Forschungsauftrag in den Nockbergen. Er fungiert als lokale Drehscheibe.
ORGANISATIONSROLLE
Er passt kontinuierlich die Organisation den zeitgemäßen Erfordernissen an, um bestmöglich die vielfältigen Aufgaben wahrnehmen zu können.
Zonen eines Biosphärenparks
Entwicklungszone
Die Entwicklungszone soll eine äußere Übergangszone darstellen, in der Vorgehensweise der nachhaltigen Bewirtschaftung von Ressourcen gefördert und entwickelt werden. Die Entwicklungszone schließt als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum den Siedlungsbereich ausdrücklich mit ein. In der Entwicklungszone sollen Maßnahmen auf eine regional nachhaltige Raumentwicklung abzielen und wirtschaftliche Impulse generieren.
Die Entwicklungszone macht den restlichen Biosphärenpark aus. Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der wirtschaftlich dynamischen Weiterentwicklung des Gebietes. Dort werden Siedlungs-, Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsräume für Menschen erhalten und geschaffen.
Pflegezone
Mindestens 20 Prozent des Biosphärenparks müssen aus der Pflegezone (Landschaftsschutzgebiet) bestehen. Dabei handelt es sich um bereits bestehende Landschaftsschutzgebiete, in denen vorsichtige Eingriffe in Natur und Landschaft vorgenommen werden.
Die Pflegezone- mindestens 10% des Gesamtgebiets- dient als Schutzmantel der Naturzone sowie für den Kulturlandschaftsschutz. Durch die Pflegezone sollen Einwirkungen, die sich auf die Schutzziele der Naturzone negativ auswirken können, abgefangen werden. Die Pflegezone muss zwar nicht so streng geschützt sein wie die Naturzone, jedoch muss darauf geachtet werden, dass sich die menschlichen Aktivitäten in der Pflegezone mit den Schutzbedürfnissen der Naturzone vereinbaren lassen. Wichtig dabei sind etwa die Beibehaltung und Fortentwicklung durch finanzielle Anreizsysteme oder durch vertragliche Vereinbarung mit den Grundeigentümern.
Naturzone
Sie spiegelt das typische Ökosystem der Region wider. Dieses Gebiet muss mindestens 5 Prozent des Biosphärenparks umfassen. In der Naturzone darf lediglich eine pflegende und traditionelle Nutzung sowie ökologische Wildstandsregulierung erfolgen.
Nach der Sevilla-Strategie sollen die Naturzonen streng geschützte Gebiete zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, zur Beobachtung minimal gestörter Ökosysteme und zur Ausführung von Forschungen, die die Ökosysteme nicht verändern, und zur Durchführung sonstiger Nutzungen mit geringfügigen Auswirkungen (wie z.B. Bildungsmaßnahmen) sein.