GEO-Tag der Artenvielfalt 2023

Ab in die Bärengrube – die Artenvielfalt der nordexponierten Lagen

Das achte Mal fand am 7. und 8. Juli 2023 bei strahlendem Sommerwetter der GEO-Tag der Artenvielfalt im Biosphärenpark Nockberge statt. Diesmal wurden die nordexponierten Lagen der Bärengrubenalm bis hinauf zur Weißscharte und dem Pernaunock (auch Bärenaunock) für 24 Stunden unter die Expert:innen-Lupe genommen. Dabei konnten vorläufig mindestens 777 Arten entdeckt werden.

Bärige Artenvielfalt

Schon am Weg zur Alm wurden auffallend große Steinfliegen, zahlreiche Wolfspinnen und der Riesenweberknecht aufgespürt. Die ca. 200 Arten umfassende Pflanzenliste mit typischen Wald- und Feuchtflächenarten wie Zirbe, Lärche, Fichte sowie Knabenkraut, Wollgras, Braun- und Igelsegge begonnen. Gleich oberhalb der Almhütte ist die bunte Vielfalt der Kalkmagerrasen mit Katzenpfötchen, Thymian und nach Schokolade duftenden Kohlröschen und der Orchideenart Duftende Händelwurz zu entdecken. Dort sind auch Distelfalter und Kleiner Fuchs anzutreffen.

Beim abendlichen Rundgang mit den Ornithologen wurden Sperlingskauz und Rauhfußkauz gehört, und sobald es dunkel wurde, leuchteten die Lichtfallen für die Nachtschmetterlinge, die sich trotz der kühlen Temperaturen auch zahlreich einfanden. Am Horizont zeigte sich zur Freude aller ein Hirschrudel mit zahlreichen Jungtieren. Morgens wurde ein Gamsrudel gesichtet und Auer- Birk und Schneehuhn nachgewiesen.

Auf der oberen Ebene der Alm finden sich zahlreiche Quellfluren mit einer reichen Moosflora und besonderen Arten wie dem Moor-Enzian, der Kastanienbinse und der behaarten Fetthenne. Bergeidechse, Bergmolch und Springfrosch tummelten sich bei den zahlreichen Bächlein. Die beeindruckende Alpenhummel konnte entdeckt werden, wie drei Waffenfliegenarten, eine Skorpionsfliege, Hornisse und Goldwespe.

Am Grat zum Pernaunock traf man aus ein Blütenmeer vom Almrausch (Rostrote und Bewimperte Alpenrose) welches zahlreiche Bienen aber auch den Rhododendronzünsler anlockte. Die Ornithologen waren begeistert vom Steinrötel und dem brütenden Bergpieper.

Bärig gute Sichtungen

Die etwa 50 teilnehmenden Forscher:innen wurden angehalten, mindestens ein Exemplar eines „Bären“ zu finden. Vom namensgebenden Bär selbst war keine Spur zu sehen- aber zumindest ein Murmelbär mit Familie war gut zu hören und die Sichtung eines Russischen Bären ist nicht auszuschließen. Die einfallsreiche „Forscherfamilie“ war begeistert von den reifen Schwarzbee(ä)ren, der Bärengrube, dem Biosphärenpark und dem Zirbenhof und bedankt sich für die super(bär) gelungene Veranstaltung.
Wie in den Jahren zuvor, werden die Funde noch genauer nachbestimmt, sowie in einem Bericht zusammengefasst und beim nächsten GEO-Tag in gedruckter Form präsentiert werden.

GEO-Tag der Artenvielfalt 2023

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